Café ist nicht gleich Café! Manch ein Betreiber möchte sich nicht nur pro forma vom Mainstream abheben, sondern lebt sein Konzept authentisch. Wir haben für Euch ein paar originelle Cafés in Karlsruhe besucht und zusammengetragen, wo man außergewöhnliche Geschmäcker erleben oder sein Date hin entführen kann. Denn hier wird man in eine besondere Welt eintauchen!
Bei ANA & ANDA
Über das Künstlerinnen-Paar haben wir bereits berichtet, damals lag der Fokus ihres Schaffens noch auf einem Atelier in Mühlburg. Erst kürzlich folgte der Schritt beider, ihr gemeinsames Leben ganz auf das Café zu richten. „Für eine solche Neuausrichtung ist es nie zu spät. Wir wollen Menschen ermutigen, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten und stetig neu zu entdecken.“ Diesen Schritt konnten sie nur gemeinsam wagen, und dass der enorme Zeitaufwand auch anstrengend sein kann, leugnen sie nicht. Doch dass sie Freunde bei der Arbeit haben spürt man: Die liebevoll drapierten Gebäcke unter den Glasglocken, die Einrichtung aus dem ehemaligen Atelier und eine aus der Ecke blickende Regenbogen-Fahne stechen hervor.
Aber eigentlich habe ich sie ja besucht, um die Speisen zu kosten. Ich muss ja zugeben, dass ich vermutete, dass zuckerfreie Lebensmittel „etwas trocken“ schmecken werden. Anda bot mir ein Stück Mohn-Hefezopf mit hausgemachter Mango-Sahnecreme an. Und siehe da: Der Zopf war zart, butterweich und stand einem gewöhnlichen Hefezopf in nichts nach! Bis auf die weniger aufdringliche Süße. Die war dafür in der Genuss-Creme zu schmecken.
Durch meinen Besuch im Café wurde in mir angeregt, meinen eigenen Zucker-Konsum etwas zu hinterfragen, denn ich esse auch deutlich zu oft zu süß.
Die Snacks, die in diesem Café angeboten werden, sind klein genug, um von mehreren (oder gar allen angebotenen) Sorten zu schlemmen und kamen bei den anwesenden Cafégästen ausgezeichnet an. „Genau sowas fehlte mir seit Jahren in Karlsruhe“ – mit diesen Worten schritt eine Neukundin offenarmig ein.
Lottis Traum
Fans von Kunst und Design im Alltag kommen in Karlsruhe voll auf ihre Kosten – man muss nur wissen wo! Im Café Lottis Traum kann man auf edlem Mobiliar aus der Mitte des 20. Jahrhunderts seinen Kaffee, allerlei Kuchen oder ein Frühstück genießen. Und das sieht nicht nur total schick aus; nein, auf den Sitzmöbeln sitzt es sich sogar so bequem, dass man gar nicht mehr aufstehen möchte.
Die gesamte Einrichtung ist sehr ausgesucht, die Linien setzen sich mit Spannung fort und rechte Winkel findet man höchstens auf dem Muster des Eichen-Fußbodens. Sogar die Kanten der Wände sind durch Rundungen ersetzt und der Putz echt – es könnte kaum einen passenderen Raum zum Stil des Cafés geben.
Doch befindet man sich hier nicht in einem Design-Museum, denn es gibt neben all dem Schauen auch etwas für den Gaumen. Ich durfte ein Stück einer herzhaften Quiche probieren. Der frische Geschmack überraschte mich und der dazu servierte Salat schmeckte dank des knackigen Gemüses und würzigen Essigs total lecker. Daneben bietet Lotti – so wird Inhaberin Andrea Jäger gern genannt – aber auch allerlei süße Kuchen an. Ihre Darstellung im Kleid im Logo hat übrigens eine Freundin gezeichnet.