VANESSA VALK
ab €5.00 / pro Person
Veranstaltungsdetails
Neben Kindheitserinnerungen blieben der Figurenspielerin Vanessa Valk von ihrem Großvater zwei Fotoalben und ein Tagebuch, die von Paul Hammersteins Reise 1911 auf die Marshall Inseln im Pazifischen Ozean zeugen. In den Geschichten der Familie galt der Opa als Held, der auf den exotischen Inseln eine Prinzessin verschmähte, um seine Perle Anna zu ehelichen. Drei Jahre blieb er dort, bis der Patriot 1914 die Südseefrau sitzen ließ und zurückkehrte, um für sein Vaterland in den Krieg zu ziehen. Wie erzählt sich aus heutiger Sicht die Geschichte eines waschechten Kolonialisten, dessen märchenhafte und amourösen Heldenanekdoten in der Familienüberlieferung sein späteres Nazitum überdeckten?
Gemeinsam mit dem Szenografen Jens Burde, der Regisseurin Dorothea Metz und dem Musiker Johannes Frisch begibt sich Vanessa Valk mit spielerischen, bildnerischen und erzählerischen Mitteln in die eigene Familiengeschichte, die ohne den Blick der Marshallesen auf ihre Zeit mit dem Opa nicht fertigerzählt werden kann.
Zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen Valk und ihre Mitstreiter als „work in progress“ Ausschnitte, Szenen und Bilder eines entstehenden Bühnenstücks, erzählen von ihren bisherigen Erfahrungen, ihren Vernetzungungen, Ideen und Projekten und freuen sich auf den Austausch mit dem Publikum. Denn auch wenn die Geschichte von Vanessas Großvater recht exotisch anmutet, steht sie doch für viele Familien, in denen es manches Geheimnis zu bewahren gilt.