Tokyo monogatari (35mm OmU)
Tokyo Story ist eine leise, traurige, unbeschreiblich schöne Familiengeschichte: Sie erzählt von einer Reise, die ihr Versprechen nicht erfüllt, von einem Leben, das an der modernen Zivilisation zerbricht und hinfällig wird.
Regie: Yasujirō Ozu, Japan 1953, 137 Minuten, 35mm, japanische
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Erneut taucht der große Traditionalist in die letzten Tiefen seines Themas, das vom Altern, dem Sterben, dem Verzicht und Scheitern handelt; wie ein Programm wirkt der Satz: «Ja, es ist wahr, wenn man sich verliert, kann man immer nur einander suchen und man wird sich dennoch nicht finden.»
Vor der Flüchtigkeit des Erlebten und der Gegenwart sucht Ozu Zuflucht in der Vollkommenheit, mit kristallklaren und doch unergründlichen Bildern, deren Fluchtpunkt ins Unendliche weist und deren Präzision höchstens noch mit jener eines Robert Bresson zu vergleichen ist. Mit seinen ruhigen Einstellungen macht diese weit überraschende Figur der ganzen Filmgeschichte die größten Dramen, die verstecktesten menschlichen Regungen fühlbar.“ Bruno Jaeggi, Basler Zeitung, 5.7.1983
Im Vorprogramm: All My Life
Regie: Bruce Baillie, USA 1966, 3 Minuten, 16mm, ohne Dialog