Als „systemrelevant“ gelten seit diesem Frühjahr all jene Branchen und Berufsgruppen, die die Versorgung des Gemeinwesens mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen garantieren, etwa in den Bereichen von Ernährung, Gesundheit, Öffentliche Sicherheit, Logistik oder Energie. So wurde ein Unterscheidungskriterium geschaffen, das soziales Spaltungspotenzial besitzt. Denn die „Systemrelevanz“ beinhaltet auch ihre vermeintlich dekadente Kehrseite: die „System-ir-relevanz“, die ihre Arme schützend um all das legt, was lediglich nice to have und somit verzichtbar wäre.