DIETER ILG
Veranstaltungsdetails
Seit Jahren gehört Dieter Ilg zu den einflussreichsten Stimmen des europäischen Jazz. Sein internationaler Ruf beruht auf seiner elektrisierenden Vitalität im Spiel, intelligenten Neugier, technischen Brillanz und sensitiven Hingabe an den Moment. Dies mündete in drei ECHO Jazz-Preise. Zu verdanken sind die Auszeichnungen auch seinen beiden großartigen Kollegen, Pianist Rainer Böhm und Perkussionist Patrice Héral, mit denen Ilg seit Jahren sein herausragendes Trio formiert. Seit Jahren bemüht sich der Kontrabassist auch darum Jazz mit europäischen Melodien zu vereinen. Auf verschiedene Produktionen mit Volkslied-Bearbeitungen folgte die Beschäftigung mit Komponisten der abendländischen Kunstmusik: Verdi, Wagner, Beethoven, Bach … und nun eben Ravel. Das neue Programm und das gleichnamige Album beinhalten ausgeklügelte, sinnliche Bearbeitungen und feinste Improvisationen zu den Werken Maurice Ravels.
Dass Ilg irgendwann bei Maurice Ravel landen würde, verwundert nicht, ist doch sein künstlerischer Ansatz ganz und gar impressionistisch. „Mich interessiert, was zwischen mir und dem Objekt passiert“ hat Claude Monet einmal über seine Malerei gesagt. Für Ilgs Schaffensprozess gilt dies ebenso, denn die musikalischen Vorlagen sind der Trigger für eigene Empfindungen, die zu neuen Klangbildern verarbeitet werden: „Ich handele nicht nach Plan und will nichts nur einfach wiedergeben, sondern mit den Meistern „in mind“, Eigenes gestalten.“ Die Stücke, die Ilg dafür auswählt, müssen ihn „anspringen“, wie er selbst sagt. Wie, das ist völlig offen: Es kann eine Melodie sein, eine rhythmische Figur, Akkordfolge oder auch Stimmung, die für Anziehungskraft sorgt: „Hören und im Moment entscheiden“, ist Ilgs Devise, im Prozess des Komponierens aber vor allem auch in den Trioimprovisation, die eine Atmosphäre des Augenblickes entstehen lassen.