Chor-und Orgelkonzert
Kostenfrei
Französische Spätromantik – Gabriel Fauré, César Frank, Maurice Duruflé
Louis Vierne – Messe solennelle – für Orgel & Chor op.16
Orgel: Johannes Feulner, Leitung: Matt hias Widmaier
Veranstaltungsdetails
César Franck (1822 – 1890) – Prélude, fugue et variation für Orgel op. 18
César Franck war ein französischer Komponist und Organist deutsch-belgischer Abstammung. Er gilt heute als einer der bedeutendsten französischen Komponisten, Lehrer und Organisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Komposition ist seinem Freund Camille Saint-Saëns (Karneval der Tiere) gewidmet. Sie bezaubert gleich zu Beginn im Prélude mit einer ruhigen und sanften Melodie, die eine Atmosphäre der Besinnlichkeit und inneren Einkehr schafft. Die Fuge kontrastiert mit kontrapunktischer Strenge. Die Stimmung wechselt zu ernster Erhabenheit. Die Variation wiederholt die Melodie des Prélude mit schwebend fließenden Umspielungen. Der Zauber des Anfangs wird in eine ernste Heiterkeit gewandelt.
Maurice Duruflé (1902-1986) – Prélude et Fugue sur le nom d’Alain op. 7
Duruflé steht wie César Franck in der jahrhundertelangen Tradition französcher Kathedralorganisten. Das Stück ist eine Hommage an Duruflés Freund und Kollegen, Jehan Alain, der ein vielversprechender Komponist war und tragischerweise im Zweiten Weltkrieg 1940 sein Leben verlor. Das Prélude integriert Themen aus Alains bekanntestem Werk, Litanies, und zeigt Duruflés Fähigkeit, Hommagen in seine Kompositionen zu verweben. Die furios endende Fuge ist besonders bemerkenswert für ihr doppeltes Fugenschema, das zwei verschiedene Themen präsentiert, die separat entwickelt werden. Das erste Thema wird in Achtelnoten und das zweite in echzehntelnoten vorgestellt, was eine reiche kontrapunktische Textur schafft. Das Stück wird nicht nur für seine technische Brillanz, sondern vor allem auch für seine emotionale Tiefe gefeiert, die Duruflés tiefen Respekt vor Alains Vermächtnis widerspiegelt. Es gilt als einer der Eckpfeiler des französischen Orgelrepertoires.
Louis Vierne (1870 – 1937) – Messe solennelle für Orgel und Chor op.16
Vierne gehört in die Reihe der großen Pariser Musiker, die gleichermaßen als Organisten und Komponisten Weltruhm erlangten. Die Messe op.16 ist Viernes einziges Chorwerk und wurde dem damaligen Direktor des Pariser
Conservatoire gewidmet. Kennzeichnend sind choralartige Themen, oft von ostinaten rhythmischen Figuren getragen, und eine strenge Gliederung in Perioden mit häufigen Sequenzbildungen. Im Chorsatz überwiegt die deklamatorische Textbehandlung in Akkordblöcken.
Der Instrumentalsatz für zwei Orgeln ist ganz auf die Wirkung in großen Kirchen ausgelegt. Die Chororgel stützt den Chorklang durch eigenständige Untermalung oder durch Übernahmen der Chorstimmen. Die große Orgel trägt zur feierlichen Wirkung durch große Einwürfe, liegende Hintergrundklänge und Entwicklung von dynamischen Steigerungen aus der Ferne bei. Eigenartig sind Beginn und Schluss des Werkes: Das „Kyrie“ beginnt mit dem Tuttiklang der großen Orgel, das „Agnus Dei“ verklingt auf ihr im Pianissimo. Für unsere beiden Konzert steht jeweils nur eine Orgel zu Verfügung; für den Part der zweiten Orgel bedient sich der Organist dem zweiten Manual.