5. Sinfoniekonzert
Veranstaltungsdetails
Werke von Carl Nielsen, Johannes Brahms und Jean Sibelius
„Aus Stille und Dunkelheit steigt die Sonne unter freudigen Lobgesängen auf, geht ihren goldenen Weg und senkt sich schließlich leise ins Meer“ – diese Worte stellt Carl Nielsenseiner Helios-Ouvertüre voran. Inspiration gab ihm die gleißende Helligkeit der Ägäis und das mythologische Bild des von vier prachtvollen Rossen gezogenen Sonnenwagens des Gottes Helios. Nicht nur diese Bildhaftigkeit fasziniert, sondern der ungebrochen lange Atem, mit demder komplette Lauf musikalisch ausgemalt wird. Ein weiteres Duett exzellenter Orchestersolisten stellt sich mit einem der berühmtesten Doppelkonzerte vor: Johannes Brahms schrieb sein Konzert für Violine und Violoncello als letztes Orchesterwerk. Dessen Reiz liegt vor allem im dichten Zwiegespräch der beiden Solostimmen, die gemeinsam atmenund singen – eine einzige „achtsaitige Riesengeige“, wie Brahms einmal humorig anmerkte.
Der Teufel blitzt aus den Noten von Jean Sibelius‘ 4. Sinfonie: Er baute sie aus dem Grundgedanken des Tritonus auf, wegen des als dissonant, ja verboten empfundenen Zusammenklangs auch „diabolus in musica“ genannt. Schon bei den ersten aus tiefster Tiefe hervorbrechenden Klängen fesselt die Vierte mit ihrem tragischen, ja düsteren Ton. Was folgt, lässt sich kaum mehr musikalisch beschreiben, alles wird Empfindung, wird Gefühl. Wie eine Reise durch unbekannte Welten, beinahe gewalttätig, dann wieder mit Inseln des Lichts und des Friedens, immer weitersuchend, taumelnd zwischen fahlen Abgründen und gewaltiger Erhabenheit.