Ein neues Wohngefühl – Das Bauhaus und Walter Gropius in Karlsruhe

Wie lebte man vor dem 1. Weltkrieg, als im Jugendstil Reformen neue Lebensgefühle entwickelten? In der Wiener Secession etwa konstruierten bereits Architektinnen und Architekten neue praktische Möbel in geometrischen Grundformen, hier aber noch aus wertvollen Materialien. Die Entwerfer des 1919 in Weimar gegründeten Bauhaus knüpften daran an und stellten ein praktisches Wohnen in den Vordergrund. Wohnungen in Zeilenbauweise, die auch für Geringverdiener erschwinglich sein sollen, neue Einbaumöbel für die in der Küche (nunmehr ohne die Hilfe von Bediensteten) arbeitende Hausfrau sowie platzsparende Stockbetten für Kinder sind nur einige Beispiele dieses „Neuen Wohnens“.
In der Dammerstocksiedlung in Karlsruhe kann man noch heute die Kriterien von Walter Gropius gut nachvollziehen, so z.B. nach lichtdurchfluteten Wohnungen in seinem Laubenganghaus von 1928/29. Auf 45 m² war eine 2-Zimmer-Wohnung mit einer „Frankfurter Küche“ ausgestattet, von der sich noch eine im Museum beim Markt befindet. Neben Gropius´ Idee werden auch Möbel von Marcel Breuer und Mies van der Rohe vorgestellt.

 

Das Museum beim Markt

Das Museum beim Markt, eine Außenstelle des Badischen Landesmuseums, präsentiert in seiner Sammlung angewandte Kunst seit der Jahrhundertwende. Mit seiner Dauerausstellung in der ersten Etage und seinen Wechselausstellungen im Erdgeschoss schlägt das Museum beim Markt die Brücke zu den historischen Sammlungen im Karlsruher Schloss. Mit Werken des 1919 gegründeten Bauhauses bietet die Sammlung einen repräsentativen Überblick über das Designgeschehen vom Funktionalismus bis hin zu aktuellen Erzeugnissen.

Termin

8. September 2019 („Tag des offenen Denkmals“), 11 Uhr

Führung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Museum beim Markt

Konzept und Führung: Helene Seifert M.A.

Museum beim Markt, Foto: Badisches Landesmuseum