Digitalisierung und Grundrechte
Podiumsdiskussion: Autonomie – Selbst- oder Fremdbestimmung durch künstliche Intelligenz?
Dienstag, 28. Mai 2019 ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe in der Ausstellung „Open Codes. Die Welt als Datenfeld“
Automatisierte Entscheidungen erleichtern den Lebensalltag und vermögen Sicherheit zu gewährleisten – gleichzeitig eröffnen sie vielschichtige Gefährdungen für die durch die Verfassung garantierte Grundrechtsausübung. Was bedeutet unsere Grundrechtsordnung heute noch im Cyber Space? Welche Einflüsse kann und muss das Recht auf Social Scoring, Big-Data und Data- Mining sowie Predictive Analytics und andere KI-Phänomene nehmen.
Programm:
18-19 Uhr Ausstellungsrundgang „Open Codes. Die Welt als Datenfeld“
19:15 Uhr Begrüßung
Prof. Christiane Riedel, geschäftsführender Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
RAin Dr. Veronika Fischer, Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Manuela Wagner, Erste Vorsitzende der Jungen Juristen Karlsruhe e.V.
19:30 Uhr Impulsvorträge
Algorithmische Entscheidungen: Transparenz und Diskriminierungsfreiheit
Prof. Dr. York Sure-Vetter, Sprecher des Instituts für Angewandte Informatik und Formale
Beschreibungsverfahren (AIFB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Direktor am FZI Forschungszentrum Informatik
Künstliche Intelligenz und Verfassungsrecht
Prof. Dr. Andreas Paulus, Richter des Bundesverfassungsgerichts, Karlsruhe
Podiumsdiskussion
Moderation: Prof. Dr. Thomas Dreier, Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Es diskutierten:
Prof. Dr. Armin Grunwald, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS),
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Leiter des Büros für Technikfolgenabschätzung beim
Deutschen Bundestag (TAB)
Prof. Dr. Nikolaus Marsch, Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR), Karlsruher
Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Andreas Paulus, Richter des Bundesverfassungsgerichts, Karlsruhe
Dr. Timo Rademacher, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Prof. Dr. York Sure-Vetter, Sprecher des Instituts für Angewandte Informatik und Formale
Beschreibungsverfahren (AIFB) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Direktor am
FZI Forschungszentrum Informatik
Prof. Peter Weibel, künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und
Medien Karlsruhe
Im Anschluss an die Veranstaltung fand ein Sektempfang statt.
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Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ richtet das KIT seine großen Forschungsfelder an den langfristigen Herausforderungen der Gesellschaft aus und bereitet seine 25 100 Studierenden durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Mit 9300 Mitarbeitenden ist das KIT eine der großen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. |
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Das Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR) ist die Dachorganisation für Recht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Es ist an der Informatikfakultät des KIT angesiedelt und lehrt und forscht an der Schnittstelle von Informationstechnik und Recht. Schwerpunktmäßig befasst sich das ZAR mit den Rechtsfragen, welche die Digitalisierung und die globale Vernetzung in der Informationsgesellschaft aufwerfen. |
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Die Jungen Juristen Karlsruhe e.V. sind ein gemeinnütziger Verein, der im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet wurde, zur Entwicklung und Pflege des juristischen Lebens in Karlsruhe beizutragen. Die Jungen Juristen nutzen den Standortvorteil Karlsruhes als "Stadt des Rechts", um einen Austausch mit den bei Bundesgerichtshof, Bundesverfassungsgericht und der Bundesanwaltschaft versammelten Rechtsexperten zu begründen. Im Rahmen der Vortragsreihe "Karlsruher Kolloquien" sind Vertreter der genannten Institutionen eingeladen, zu aktuellen rechtspolitischen Themen zu referieren. |
In Kooperation mit:
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe 1989 wurde die Stiftung ZKM | Zentrum für Kunst und Medien mit einer visionären Idee gegründet: Die Zukunft der Künste und Medien sollte unter einem Dach experimentell erforscht werden. Seit 30 Jahren zeigt das ZKM, welche neuen Wege Kunst und Gesellschaft beschreiten können, wenn sie neue Technologien und Materialien ästhetisch erproben und kritisch diskutieren. Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet hat das ZKM Geschichte geschrieben: durch künstlerische Produktionen, Ausstellungen, Publikationen und durch seine Sammlung.
Open Codes. Die Welt als Datenfeld (20.10.2017-02.06.2019)
Wir leben in einer Welt, die von Daten erzeugt, gesteuert und kontrolliert wird. Digitale Codes prägen unsere Gegenwart und haben tiefgreifenden Einfluss auf sämtliche Bereiche unseres Lebens, auf Wirtschaft und Gesellschaft, Politik und Justiz. Sie behandeln Fragen wie: Wer ist für selbstlernende Software rechenschaftspflichtig? Wie kann man Algorithmen fassen und wie sind ihre intellektuellen Fähigkeiten juristisch zu bewerten? Wie sollen BürgerInnen sowie Institutionen in Zukunft mit ihren Daten umgehen? Und wie sollen algorithmische Verarbeitungsprozesse gesetzlich reguliert werden? Mit der Ausstellung Open Codes trägt das ZKM den Anforderungen des digitalen Wandels Rechnung: Das Bildungsexperiment Open Codes ist ein gänzlich neues Ausstellungsformat, das bislang in der Museumslandschaft einzigartig ist: eine Wissensplattform, die frei zugänglich und unserer tatsächlichen Lebens- und Arbeitsumwelt sehr ähnlich ist.