Die Johannes-Passion ist neben der Matthäus-Passion die einzige vollständig erhaltene authentische Passion von Johann Sebastian Bach. Zum ersten Mal gespielt wurde sie am Karfreitag, 7. April 1724 in der Leipziger Nikolaikirche, damals noch als Teil des Gottesdienstes. Auch heute, als reines Konzert aufgeführt, entfaltet das Werk einen musikalischen und dramatischen Sog, dem sich kaum einer entziehen kann. Die großen Eingangs- und Schlusschöre, die kunstvollen Arien ebenso wie die schlichten, zu Herzen gehenden Choräle, die bewegten Kommentare des Volks – all das zieht den Zuhörer machtvoll in Bann. Ein Werk wie die Johannes-Passion kann man hundertmal hören, vielleicht wird man sogar immer wieder etwas Neues für sich entdecken, ganz sicher aber wird man jedes Mal ergriffen sein.