BALLETT: MARIA STUART
Im Jahr 1587 stehen in England zwei Frauen an der Spitze der Macht einer sonst von Männern dominierten Welt. Maria Stuart, Königin von Schottland, vermeintliche Mörderin ihres Ehegatten, Anwärterin auf den englischen Königsthron und Führerin der katholischen Opposition trifft auf ihr Gegenstück Elisabeth I. Die Königin von England regiert als Sinnbild der tugendhaften Regentin und Beschützerin der anglikanischen Kirche ihr Land mit eiserner Hand. Eine Auseinandersetzung ist vorprogrammiert. Durch die persönlichen Konflikte beider Rivalinnen wird der politische Spannungen nur noch mehr befeuert. Ein gescheitertes Attentat auf Elisabeth führt zu Maria, die am Ende wegen Hochverrats auf dem Schafott steht.
Friedrich Schiller spitzte in seinem Trauerspiel die Situation zwischen beiden Frauenfiguren stärker zu als es die historischen Quellen belegen und schuf damit ein packendes Drama zwischen Politik, Rivalität und Weiblichkeit, das auch heute noch Bedeutung trägt. Ballettdirektorin Bridget Breiner nimmt Schillers Vorlage zum Anlass, genau diese Themen in den Mittelpunkt ihres Ballettstücks zu stellen. Mit Werken Benjamin Brittens und James MacMillans treffen auch musikalisch englische und schottische Klanggewalten aufeinander, für die Bridget Breiner auch den BADISCHEN STAATSOPERNCHOR szenisch wie musikalisch einberuft. Mit dem Fokus auf starken Frauen und der Umsetzung großer literarischer Vorlagen für den Tanz verbindet sie zwei Merkmale ihrer erfolgreichen choreografischen Laufbahn.
