Historie des Karlsruher Volunteerprogramms

KA300 – Stadtgeburtstag Karlsruhe 2015

Über 500 Veranstaltungen in 100 Tagen – ihren 300. Geburtstag feierte die Stadt Karlsruhe mit einem 15-wöchigen Festivalsommer vom 17. Juni bis zum 27. September 2015. Der Stadtgeburtstag rahmte zwei bedeutende Daten der Karlsruher Stadtgeschichte ein: Den Tag der Grundsteinlegung des Karlsruher Schlosses und den Tag der Veröffentlichung des Privilegienbriefes.

Gefeiert wurde vor allem im eigens zu diesem Anlass erbauten Pavillon im Schlossgarten, rund um das Schloss und in der Innenstadt. Aber auch in den Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen und in allen 27 Stadtteilen fanden Jubiläumsveranstaltungen statt. Die KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH beriet und begleitete die Organisator(inn)en während aller Projektphasen.

Um der Veranstaltungsdichte Herr zu werden, wurde damals das Karlsruher Volunteerprogramm ins Leben gerufen. Gefunden wurden 300 engagierte Karlsruher(innen), die bei der Organisation und Durchführung der über 500 Veranstaltungen tatkräftig angepackt haben. Die Volunteers des Stadtgeburtstags erbrachten eine Gesamtleistung von 887 Einsätzen, was einer Einsatzzeit von 7.681 Stunden entspricht. Die Person mit den meisten absolvierten Schichten hatte 52 bestätigte Einsätze.

Einzelne Elemente des Festivalsommers 2015 wurden in die kommenden Jahre getragen, etwa das SCHLOSSLICHTSPIELE Light Festival, das Wissenschaftsfestival EFFEKTE, die Klavieraktion SPIEL MICH!, die traditionelle Oldtimerparade Tribut an Carl Benz und eben auch die Karlsruher Volunteers!

Ein Volunteer erzählt: Erinnerungen aus dem Festivalsommer

Ich erinnere mich noch gut an das erste Treffen mit den Verantwortlichen des KA300-Planungsteams. Es war ein kalter, dunkler Novembernachmittag 2014. Wir saßen zu elft im Hinterzimmer des KA300-Infoladens und wurden von den Verantwortlichen in die Pläne für das Volunteerprogramm im anstehenden Festivalsommer eingeweiht. Ziel war es, 300 Volunteers für den 300. Stadtgeburtstag zu finden. Als Erstvolunteers wurden wir damit betraut, die notwendigen Interviews zu bewältigen.

Dabei lernten wir die soziodemographische Vielfalt Karlsruhes kennen: Junge und alte Karlsruher, große und kleine Karlsruher, Neu-Karlsruher sowie Exil-Karlsruher, die weite Strecken, etwa aus Basel, für einen Einsatz zurücklegten. In den Wochen vor und während des Festivalsommers wurden die Volunteers für ihre anstehenden Einsätze geschult und mit einheitlicher Kleidung ausgestattet. Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung durften wir den KA300-Pavillon vor allen anderen einweihen.

Dann folgten 100 Tage Festivalsommer mit vielfältigen Veranstaltungen wie den Sternstunden im Schlossgarten mit beeindruckenden Lichtinstallationen in der ganzen Stadt, der fulminanten Eröffnungsshow vor dem Schloss mit bisher nie dagewesenen Lichtprojektionen auf der Schlossfassade, oder dem Wissenschaftsfestival „EFFEKTE“. Als besonderes Highlight lockten die SCHLOSSLICHTSPIELE allabendlich unzählige Besucherinnen und Besucher auf den Schlossplatz. Neben zahlreichen Einsätzen im und um den Pavillon im Schlossgarten zeigten wir beispielsweise auch am Tag der offenen Tür im Bundesverfassungsgericht, beim Zoojubiläum mit Eröffnung des Exotenhauses, bei DAS FEST oder bei den Stadtteilprojekten Präsenz. Mit viel Engagement und großer Begeisterung unterstützten wir unzählige Veranstaltungen, informierten Besucherinnen und Besucher über den Stadtgeburtstag KA300 oder wiesen ihnen verschlungene Wege durch die Stadt.

Unter den Volunteers haben sich viele neue Freundschaften gebildet, die bis heute halten. Als Volunteers wurden wir zu exklusiven Führungen eingeladen, beispielsweise von der Deutschen Flugsicherung, vom Badischen Landesmuseum im Schloss, vom Badischen Staatstheater und in die Karlsruher Großbaustelle der KASIG. Krönender Abschluss unseres Festivalsommers war die Abschlussfeier im Pavillon. Trotz des wehmütigen Abschieds prägt der Pavillon das Stadtbild weiterhin in Form von Bänken.