Ludwig van Beethoven: Ein Portrait

Ludwig van Beethoven wurde vermutlich im Dezember 1770 in dem damals noch unbekannten Bonn als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Der Karrierebeginn des Musikgenies war hart, denn die Kindheit des kleinen Beethoven war geprägt durch den gnadenlosen Ehrgeiz seines strengen Vaters: Dieser wollte aus seinem Sohn unbedingt ein Wunderkind, einen zweiten Mozart, machen.

So bekam Ludwig schon sehr früh von seinem Vater Klavierunterricht, bis schließlich 1780 der Bonner Kapellmeister Christian Gottlob Neefe die musikalische Unterrichtung Beethovens übernahm. Der junge Musiker entwickelte sich so schnell, dass er mit nur sieben Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte, seine ersten eigenen Kompositionen im Alter von zwölf Jahren veröffentlichte und bereits mit 14 Jahren sein Geld als Musiker in der Hofkapelle in Bonn verdiente. 

Mit jugendlichen 16 Jahren reiste er 1787 nach Wien, um dort von Mozart unterrichtet zu werden. Allerdings musste er nach nur zwei Wochen den Unterricht abbrechen, um zu seiner schwererkrankten Mutter nach Bonn zurückzukehren. Nachdem seine Mutter gestorben war, studierte Beethoven zunächst in seiner Heimatstadt Bonn Musik, um sich dort um seine Familie kümmern zu können.

Im Jahr 1792 zog es ihn aber erneut nach Wien, wo er unter anderem für ein gutes Jahr Unterricht bei Joseph Haydn erhielt. Während seiner Zeit in Wien entwickelte sich Beethoven stark weiter und begann als Musiker, Komponist und Lehrer zu arbeiten. Beethoven wurde in den musikliebenden Adelskreisen der Stadt herzlich empfangen und machte sich dabei vor allem einen Namen als Improvisator und Klavierspieler, veröffentlichte aber bald schon stetig neue Kompositionen. Wenig später, im Jahr 1803, setzte seine zentrale Schaffensperiode ein, wobei seine noch heute weltweit bekannten Meisterwerke in dichter Fülle entstanden. So wurde aus einem Wunderkind ein gefeierter Star, welcher bis heute als unbestritten bedeutendster Komponist seiner Zeit gilt.

Doch wie auch schon in früheren Jahren Beethovens, lagen Erfolg und Leid bei dem Musiker immer nah beisammen. Im Alter von etwa 27 Jahren machte sich bei Beethoven erstmals ein Gehörleiden bemerkbar, das unaufhaltsam voranschritt. Beethoven zog sich immer mehr von seinen Mitmenschen zurück und entwickelte sich zu einem mürrischen, argwöhnischen und noch schwerer erträglichen Zeitgenossen. Mit nur 48 Jahren war er schließlich komplett taub – eine große Einschränkung für einen Menschen und eine Katastrophe für einen Musiker. Doch trotz seiner Schwerhörigkeit, sogar mit völliger Taubheit, komponiert Beethoven unablässig, denn er hatte die Töne in seinem Kopf – sein „inneres“ Ohr wusste, wie die Musik klingt. 

Am 26. März 1827 starb Ludwig van Beethoven schließlich im Alter von 56 Jahren in Wien, wo über 20.000 Menschen an seiner Beerdigung teilgenommen haben sollen.