PØBELBRÆU

16. April 2021 • • Bierszene

Neues aus der Karlsruher Craft Beer Szene - lernt mit uns die Karlsruher Pöbelbräu Jungs kennen!

Vor kurzem haben eine Kollegin und ich ein Bier von Pöbelbräu probiert. Wir waren sofort begeistert und neugierig. Daher stand eins schnell für uns fest - die Hintergrundgeschichte wollen wir kennen lernen. Kurzer Hand saßen wir schon im Auto Richtung Hedwigshof, in der Nähe von Ettlingen. Denn dort, wo sie ihr eigenes Bier brauen, treffen wir Anton, Elias und Georg.

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Bauernhof bei Ettlingen - Braugarage von Pöbelbräu

Ort des Geschehens und wie alles begann

Leider hatte Anton an dem Tag kurzfristig keine Zeit, aber Elias und Georg konnten auch zu zweit hervorragend unseren Wissensdurst stillen! Wie ein eingespieltes Team wechseln sie sich in ihrem Erzählfluss ab.

Alles begann im Sommer 2016 während einer Kaffeepause auf der Arbeit. Die drei Jungs waren damals Ingenieurskollegen bei der gleichen Firma, als Anton aka „Mr. Euphorie“ die spannende Idee hatte, sein eigenes Bier zu brauen. Doch so schnell wie die Euphorie kam, so schnell verging sie auch wieder. Bis zu Georgs Norwegen Urlaub. Angeregt durch die norwegische Craft Beer Szene in den sogenannten Supplier Shops sprach er Anton erneut drauf an, und dieses Mal mit Erfolg. Das notwendige Equipment für eine Hobby Brauerei war schnell besorgt: Gartenschlauch, Kupferrohr und Glühweinkocher wurden bestellt und zusammengebastelt – selbst ist der Ingenieur!

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Die Test Garage

Weiter geht’s: wie braut man eigentlich Bier? Rezepte und Methoden sind zügig im Internet gefunden. In einem Hinterhof in der Karlsruher Südstadt wurde ein wenig experimentiert und ausprobiert und nach zwei bis drei Wochen konnten sie ihr erstes selbst gebrautes Pale Ale genießen. Bei Freunden und Nachbarn kam das Bier sehr gut an. Weitere Versuche folgten und auch Elias ließ sich vom Bierbraufieber anstecken und ist seit dem zweiten Sud mit an Bord!

Zum Brauen nutzten sie frisches Quellwasser. Um sich den Weg zurück in die Stadt zu sparen und weil der Platz im Hinterhof irgendwann zu eng wurde, mieteten sie sich kurzerhand in einer Garage auf dem Bauernhof vor Ort ein. Die beiden Jungs zeigen und erklären uns, wie sie mit ihrem Equipment das "Karlsifornia Garage Brew" brauen. Klingt ein wenig kompliziert, vor allem wenn es um die Einhaltung der richtigen Temperaturen geht. 

Wo ist eigentlich Anton?

Nach einigen, im Glühweinkocher gebrauten Suden, herrschte der Wunsch nach etwas Professionellerem. Seit der Neuanschaffung einer richtigen, kleinen Brauanlage können sie in ihrer Garage sogar 100 Liter produzieren! Ein Jahr lang wurde gebraut, getestet und für gut befunden. Sollte es dabeibleiben? Bier brauen nur als Hobby und dem Rest der Welt das leckere Pöbelbräu vorenthalten? Die Antwort lautet natürlich: Nein. Den Startschuss lieferte 2017 der Alternative Weihnachtsmarkt im Tollhaus „Lametta“. Hier ließen sie ihre verschiedenen Kreationen von den Besuchern testen und darüber abstimmen. Den Gewinner, das „Indian Pale Lager“, kann man heute bereits in ca. 15 Geschäften, Bars und Pubs genießen.

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Mögliche neue Sorten

Ein neues Karlsruher Craft Beer war geboren

Das perfekte Bier hatten sie also schon, fehlte nur noch das Organisatorische. Flaschen mussten bestellt, ein Logo entworfen und Abnehmer gefunden werden. Vor allem aber brauchten sie eine Brauerei, in der die offiziellen Hygienevorschriften eingehalten werden. Sie fanden eine Brauerei in der Nähe von Heidelberg, in die sie sich zeitweise einmieten können. Der erste kommerzielle Sud wurde Anfang März 2018 gebraut und seit April verkauft.

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Malz und Hopfen

Einige von euch, werden sich sicherlich fragen, was ist denn eigentlich dieses Craft Beer, von dem alle reden? Kurz und knapp gesagt ist es ein handgemachtes Bier, von dem maximal 100.000 Liter pro Jahr produziert werden dürfen. Die Pöbelbräu Jungs benutzen dafür sechs verschiedene Hopfen Sorten aus der ganzen Welt und diese aromatischen Sorten sorgen für den meist fruchtigen Geschmack bei Craft Beers.

Wie sie auf den einprägsamen Namen gekommen sind, verraten sie uns auch noch: Ihr Ziel war und ist es, ein süffiges aber auch fruchtiges Craft Beer für die Massen (den Pöbel) herzustellen, von dem man auch mal mehr als nur eins trinken kann. Und meiner Meinung nach, ist ihnen das sehr gut gelungen!

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Kleine Brauanlage in der Garage

Der Traum von der eigenen Brauerei

Uns hat noch interessiert, ob es bei den drei Freunden eine genaue Arbeitseinteilung gibt, oder ob jeder alles macht. Sie verraten uns, dass es eine Mischung aus beidem ist. Anton ist der Kreative und sucht nach neuen Rezeptideen, Georg hat die Finanzen übernommen und Elias ist mehr für die technischen Angelegenheiten, wie die Homepage zuständig. Aber alles andere, wie zum Beispiel Bier abfüllen oder Abnehmer suchen übernehmen sie zu dritt, oder derjenige, der gerade Zeit hat. Ihr zweiter Sud war direkt verkauft und der dritte ist in der Mache. Aktuell brauen sie zusätzlich noch für Freunde und Familien als Geburtstags- oder Hochzeitsgeschenk. Das nenne ich mal originell!

Für die fernere Zukunft sind schon hohe Ziele gesteckt, am liebsten möchten sie eine eigene Erlebnis Brauerei eröffnen, bei dem der Braukessel sichtbar ist und das Bier direkt aus dem Kessel gezapft werden kann. Das klingt nach einem spannenden Projekt, welches ich definitiv via Social Media weiterverfolgen werde.

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Elias und Georg von Pöbelbräu

Für mich klingt das alles nach einer sehr harmonischen Zusammenarbeit und ich bin erstaunt, wie sie ihre Arbeit, Familie, Freizeit und das Brauen unter einen Hut bekommen. Da ist schon viel Disziplin und Engagement gefragt. Man merkt, sie haben viel Spaß dabei und sind stolz auf das Endergebnis einer ursprünglichen fixen Idee. Sandra und mich haben das Bier, die Story und die sympathische Art der Brauer von Pöbelbräu definitiv überzeugt und wir hoffen auf weitere leckere Sorten von ihnen! Wenn ihr noch mehr erfahren wollt, zum Beispiel wo man ihr Bier kaufen kann, dann besucht einfach ihre Homepage: PØBELBRÆU - KARLSIFORNIA GARAGE BREW! Wir hoffen euch hat der Beitrag gefallen und ihr habt Lust auf ein kühles Indian Pale Lager von Pöbelbräu.

Prost!

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