Willkommen in Karlsruhe! Schön, dass Sie da sind. Oder wie man in Karlsruhe auf gut Badisch sagt:
„Schöner Dag!“
So klingt das, wenn der Bayer Sascha Zeus versucht, Badisch zu sprechen. Wo er das tut? Bei Hearonymus, einer App, die dich deine ganz persönliche Stadtführung planen lässt. Da ich als Studentin gerne spontan bin, hat mir dieses Konzept schon mal mehr zugesagt als eine klassische Stadtführung. Eines Samstag morgens dachte ich mir: Das Wetter ist echt super heute! Die perfekte Möglichkeit, um die neue Heimat zu erkunden! Als Karlsruher Neuling und Handy-affiner Mensch schien Hearonymus da nahezu perfekt für mich.
Aber was genau ist Hearonymus eigentlich? Hearonymus ist ein Audioguide, der sich der eigenen Entdeckungsreise ganz individuell anpasst. Die App an sich ist kostenlos und obwohl einige Hörguides zahlungspflichtig sind, hatte ich das Glück, dass die Karlsruher Version völlig kostenfrei ist. Für mich als Studentin natürlich super.
Super easy und leicht zu bedienen
Alles in allem war es total einfach, meinen Stadtrundgang mit Hearonymus zu planen. Einfach im App- bzw. Google Store suchen, App herunterladen, im Inhaltsverzeichnis "Karlsruhe" eingeben, Kopfhörer auf und zack – kann es auch schon losgehen. Wer nicht völlig planlos durch die Stadt laufen will, hat in der Hearonymus-App die Möglichkeit, eine Kapitelübersicht mit Infotexten anzusehen und somit schon mal einen Eindruck davon zu bekommen, was Karlsruhe alles zu bieten hat. Mein persönlicher Favorit ist aber die Kartenfunktion. Hier kann man nicht nur sehen, wo man sich gerade befindet, sondern auch alle Audioguide-Stationen einsehen und nähere Infos über sie erhalten. Kein Orientierungssinn? Kein Problem! Hearonymus bietet neben der Kartenfunktion auch Bilder zu den jeweiligen Standorten an.
Guide Yourself
Meinen persönlichen Stadtrundgang startete ich ganz klassisch an dem Karlsruher Hotspot schlechthin: Dem Schloss. Diese Sehenswürdigkeit kennt sogar ein Neuling wie ich. Was mir direkt nach Start des Audioguides in den Sinn kam, war: „Moment, die andere Stimme kenne ich doch auch irgendwo her?“ Na klar, es ist Michael Wirbitzky. Hätte ich mir ja gleich denken können, dass das witzige Moderatorenduo auch hier gemeinsam am Werk ist. Schon an meiner ersten Station habe ich viel Neues über Karlsruhe erfahren. So berichten die beiden aus Sicht unseres Gründervaters Karl Wilhelm, warum das Karlsruher Schloss überhaupt erbaut wurde:
„Oh Gott, dieses ständige Jagen ermüdet mich. Ich schätze, ich werde mich ein wenig ausruhen. Ein kleines Nickerchen wird mir gut tun.
Und schon schnarchte der Markgraf, wie nur ein Markgraf schnarchen kann. Und nebenbei hatte er einen visionären Traum.
Das kleine Durlach ist für einen Herrscher wie mich nicht mehr angemessen. Hier ist Platz genug für ein prächtiges Schloss. Und der Sonne gleich soll es der Mittelpunkt sein, von dem aus die Straßen und Wege wie Strahlen in mein Baden hinausführen.“
Vorbei am Platz der Grundrechte, wo ich viel über die Kunstinstallation des Künstlers Jochen Gerz erfahren dufte, ging es weiter zur Karlsruher Pyramide. Ich muss zugeben, ich wusste gar nicht, dass Karlsruhe so viel mit Recht zu tun hat. Und dank Hearonymus weiß ich auch endlich, was es mit diesen mysteriösen, roten Schildern, die ich schon so oft in der Stadt gesehen habe, auf sich hat. Ebenso war mir nicht bewusst, dass die Pyramide am Marktplatz eine echte Grabstätte ist, fast schon ein bisschen unheimlich. Es handelt sich hierbei übrigens um das Grab von Markgraf Karl Wilhelm - oder, wie Zeus und Wirbitzky sagen würden - Tut Ench Markgraf!
Als Kunststudentin wollte ich mir natürlich auch anhören, was meine beiden Stadtführer zu den Museen in Karlsruhe zu sagen haben. Da sie ohnehin auf meinem Weg lagen, habe ich mich spontan für die Staatliche Kunsthalle und das Naturkundemuseum am Friedrichplatz entschieden. Gar keine so leichte Entscheidung, da es allein auf der Liste der Hearonymus-App noch drei weitere Museen gibt.
Spontane Planänderung? Kein Problem!
Jetzt wird's schwer: Soll ich zuerst einen Kaffee trinken gehen, 'ne Lampe kaufen, Kunst in diesem Atelier gucken, mir Livemusik reintun, im Kabarett vorbeischauen, oder Essen gehen?
Genau, Sascha! Das habe ich mich auch gefragt, als ich am späten Nachmittag auf dem Gelände des Alten Schlachthof-Areals meinen vorerst letzten Stopp machte. Der Alte Schlachthof ist der Hotspot für Kreative in Karlsruhe. Eigentlich wollte ich noch so viel mehr erleben, am liebsten einen Tagesabschluss auf dem Durlacher Turmberg (denn Hearonymus beschränkt sich nicht nur auf die Innenstadt), aber im Alten Schlachthof gab es einfach so viel zu sehen, dass mir keine Zeit mehr blieb und ich mich letzten Endes spontan dazu entschieden habe, noch ein Konzert in der Alten Hackerei zu besuchen. Das war aber gar nicht schlimm, denn Hearonymus ist schließlich immer griffbereit, wodurch mich nichts daran hindert, an einem anderen Tag weiter auf Erkundungstour zu gehen. Bei 35 verschiedenen Stationen wird mir dabei auch sicher nicht so schnell langweilig.
Vielleicht nehme ich nächstes Mal sogar ein paar meiner Freunde mit. Dann könnte ich sie ganz spontan an meine bisherigen Lieblingsorte führen und gemeinsam mit ihnen – dank Hearonymus - Neues entdecken. Wobei Sascha Zeus und Michael Wirbitzky als Begleiter auch mehr als unterhaltsam sind!