Oststadt entdecken

Auf herbstlicher Safari durch die Karlsruher Oststadt

zur Geschichte

Natalie

Die Karlsruher Oststadt hat so einiges zu bieten und lädt zu abenteuerlichen Herbstspaziergängen ein. Immer wieder entdecke ich Neues und langweilig wird es mir eigentlich nie auf meinen Runden, denn es gibt einiges zu sehen. Meine Lieblingsplätze und Sehenswürdigkeiten möchte ich gerne mit Euch teilen.

Viele Studenten leben in der Oststadt und somit sprüht sie nur so vor jugendlichem Charme. Dies ist wohl der Nähe zum KIT zu verdanken. Dennoch gibt es hier auch viele interessante, historische Spuren. Das Schloss Gottesaue, der Fasanengarten, die Hoepfner-Burg und noch vieles mehr. Die Heterogenität der verschiedenen Baustile macht den Stadtteil so richtig lebendig, abwechslungsreich und sehenswert! 

Flanieren durch den Fasanengarten

Der Fasanengarten ist der östliche Teil des Schlossgartens und grenzt an den Hardtwald und das Wildparkstadion an. Im Sommer kann man es sich hier wunderbar auf der Fasanenwiese gemütlich machen, aber auch im Herbst spaziere ich hier gerne entlang und genieße den farbenfrohen Anblick der bunten Natur.  Auf der Anlage des Fasanengartens befinden sich außerdem das hübsche Fasanenschlösschen mit Teehäuschen und auch das Mausoleum. Für die Kids gibt es neben der Fasanenwiese einen großen Spielplatz und Sportfreunde können sich auf verschiedenen Sportplätzen austoben.

Teehäuschen im Fasanengarten

Fasanenwiese

Herrliche Natur im Hardtwald

Verwunschener Weg zur Großherzoglichen Grabkapelle

Mystik am Rande des Fasanengartens - Großherzogliche Grabkapelle

Wenn man ein Stückchen weiterläuft, stößt man am Ende des Fasanengartens auf ein besonderes Monument der badischen Geschichte: die großherzogliche Grabkapelle. Sie befindet sich in der Lärchenallee des Hardtwaldes, zwischen Adenauerring und Klosterweg, gegenüber dem Hans-Dickmann-Kolleg. Stimmungsvoll liegt sie in mitten des Waldes und hat schon fast etwas Mystisches an sich. Wer etwas Herbstsonne im sitzen tanken möchte, kann es sich auf einer der Bänke am Wegesrand gemütlich machen. Übrigens ist die Grabkapelle das einzige großherzogliche Bauwerk, das den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hat. Ein wirklich beeindruckender Anblick und so halte ich auf meinen Spaziergängen gerne mal an und bestaune neugierig die liebevollen und feinen Details des Bauwerkes.

...die letzten blühenden Rosen

Grabkapelle

Eingebettet in buntem Laub

Herbstliches Farbspiel

Jugendstil in der Oststadt - Lutherkirche und Melanchthonstraße

Von der Grabkapelle aus könnt ihr auf direktem Wege einmal quer durch die belebte Oststadt laufen und kommt am Gottesauer Platz an. Hier befindet sich die evangelische Lutherkirche, die von der Melanchthonstraße umschlossen wird. Dank der geschwungenen Erker und den Rundbögen ist sie ebenfalls sehr sehenswert. Ihr könnt also einmal rund um die Kirche laufen und sie von allen Seiten bewundern. Übrigens wurde der Block aus Kirche und Pfarrhaus mit der umschließenden Wohnbebauung an der Melanchthonstraße als Ensemble geplant, um die Einbettung der Kirche in die Gemeinde zu betonen. Mir gefällt dieser architektonische Einklang sehr gut und ich kann einen Abstecher hierhin nur empfehlen. Es nimmt auch nur sehr wenig Zeit in Anspruch.

Melanchthonstraße

Lutherkirche

Lutherkirche

Melanchthonstraße

Weiter gen Osten - Schloss Gottesaue

Wenn man die Durlacher Allee ein Stückchen weiter Richtung Osten läuft, kommt man am Otto-Dullenkopf-Park vorbei. Dieser liegt zwischen der Durlacher Allee und dem Schloss Gottesaue. Neben der Grünanlage gibt es zusätzlich im Südosten der Anlage einen Funpark mit Bolzplatz, ein Basketball-Feld und einen Skaterplatz.

Das Schloss Gottesaue sollte man sich unbedingt genauer anschauen. Es ist um einiges älter als das Karlsruher Schloss und stammt bereits aus der Renaissance. Mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, liegt es auf dem Areal einer ehemaligen Benediktinerabtei. Heute ist es Sitz der Hochschule für Musik Karlsruhe und somit wird der Spaziergang hier häufig zum spontanen Klangerlebnis. Manchmal kann man nämlich dem ein oder anderen Musikstudenten beim Üben seines Instruments zuhören.

Schloss Gottesaue aus der Ferne

Schloss Gottesaue mit Skulpturen

Rosen vor dem Schloss

Schloss mit Herbstlaub

Kreativpark Alter Schlachthof

Gleich neben dem Schloss Gottesaue und dem Otto-Dullenkopf-Park befindet sich ebenfalls der alte Schlachthof. Geschlachtet wird hier schon länger nicht mehr, denn das Gelände hat sich in ein Areal der Kultur- und Kreativwirtschaft verwandelt. Entstanden ist also ein richtiges Paradies für Künstler und kreative Köpfe und das außergewöhnliche Ambiente lädt zum Verweilen und Schlendern ein. Aus ehemaligen Schlachthallen, Ställen und Funktionsgebäuden wurden Ateliers und Werkstätten, Veranstaltungsräume und Büros. Ich finde, dass man hier so richtig den Spirit der Kreativen und Künstler spürt, deshalb mache ich immer gerne einen Abstecher zum Alten Schlachthof.

Blick Richtung Osten

Gaststätte Im Schlachthof

Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe

Alter Schlachthof

Hauptfriedhof Karlsruhe

Vom Alten Schachthof aus muss man nur die Tullastraße entlanglaufen und schon steht man vor den Toren des Hauptfriedhofs. Für mich eine Neuentdeckung, denn dieses 34 Hektar große Gelände habe ich erst kürzlich auf meiner letzten Erkundungstour durch die Oststadt entdeckt. Der Karlsruher Hauptfriedhof ist nicht nur der größte Friedhof der Stadt, sondern auch eine wunderschöne Parkanlage, gestaltet nach den Prinzipien englischer Garten- und Landschaftsplanung. Die Parklandschaft erstreckt sich über unregelmäßige Felder, mit Platanen und Eiben bepflanzte Alleen und großzügigen Rasenflächen zum Erholen. Besonders im Herbst wird einem hier ein stimmungsvoller, farbenfroh leuchtender Anblick geboten. Aber nicht nur die Teiche, Wasserfälle oder Skulpturen sind beeindruckend, sondern auch die Architektur. Das eindrucksvolle Eingangsportal erinnert mich an einen römischen Triumphbogen. Schaut unbedingt einmal selbst vorbei!

Haupteingang mit Herbstlaub

Eingangsportal zum Hauptfriedhof

Brunnen vor dem Haupteingang

kleine Kapelle

Die Hoepfner-Burg

Ja genau, richtig gelesen - die Oststadt hat sogar eine eigene Burg zu bieten! Diese liegt gegenüber vom Eingang des Hauptfriedhofs. Die Geschichte der Hoepfner Bräu geht bereits auf das Jahr 1789 zurück. Zwischen 1896 und 1898 entstand auf diesem damals noch ländlichen Areal die Hoepfner-Burg nach dem Vorbild Neuschwansteins. Hier traf man also keine Burgfräulein und Ritter an, sondern Bierbrauer. Heute wird die Burg ganz vielseitig genutzt, denn neben der Brauerei befinden sich in den Räumlichkeiten auch ein Brauereiausschank, ein Hotel, Veranstaltungs- und Büroräume.

Die Hoepfner-Burg

Eingangsportal der Hoepfner-Burg

Fazit

Wie Ihr seht, gibt es hier so einiges zu entdecken und ein Spaziergang durch die Oststadt lohnt sich wirklich sehr! Wenn Ihr gerne etwas zügiger unterwegs seid, könnt Ihr Euch natürlich auch auf Euer Rad schwingen und dann auch noch ein Stück weiter Richtung Osten nach Durlach fahren.