Ein Tag in der Weststadt

Von der Innenstadt radle ich an einem warmen Frühlingsmorgen los in Richtung Westen. Mit 19.849 (30. Juni 2014) gehört die Weststadt zu den kleineren Stadtteilen der Fächerstadt, was diese aber nicht weniger beliebt macht. Die Mieten sind für Karlsruher Verhältnisse hoch und Wohnungen begehrt. Ich entdecke direkt am Rande des Stadtteils die Nottingham Anlage, stelle mein Fahrrad ab und gehe hinein. Mich überkommen Frühlingsgefühle, Blumen blühen und der ganze Ort strahlt eine angenehme Ruhe aus. Umringt von einem Spielplatz, Restaurants und Wohnhäusern spiegelt dieser Ort das lockere Karlsruher Lebensgefühl wunderschön wieder. Ich fühle mich zuhause.

An der Südlichen Hildapromenade entlang radle ich weiter. zum Haydnplatz. Den Gutenbergplatz kennen viele durch den Markt und die gemütlichen Cafés drum herum. Dabei gerät der Haydnplatz fast ein bisschen ins Abseits, was ihm meiner Meinung nach, überhaupt nicht gerecht wird. Ich komme an und bin direkt begeistert, das Farbenmeer aus bunten Blumen strahlt und meine Augen gleich mit. Die Sonne steigt weiter am Himmel auf und ich spüre die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Ich beschließe meine Jacke auszuziehen und auf einer Bank etwas zu verweilen, um das schöne Grün auf mich wirken zu lassen.

Während ich die Sonne genieße stört ein unangenehmes Geräusch meine Ruhe, mein Magen knurrt. Schnell überlege ich wo ich mir eine Stärkung verschaffen könnt, in der Weststadt natürlich kein Problem. Zahlreiche Cafés und Restaurants zeichnen hier das Stadtbild. Von Asian Fusion bis klassisch badisch, ist hier alles dabei. Ich entscheide mich für das relativ neue Café Luuc, das schon länger auf meiner Liste zum Ausprobieren steht. Schon auf dem Weg dahin durch die Sophienstraße bin ich erneut von der frühlingshaften Weststadt fasziniert. Trotz meines großen Appetites bleibe ich alle paar Minuten stehen und staune.

Ankommen am Café Luuc setze ich mich in den Innenraum und bin erstmal überzeugt von dem hellem und modernen Ambiente. Im Luuc gibt es nur vegetarische und vegane Speisen und Getränke, aber davon eine vielseitige Auswahl. Neben Frühstück und süßen Leckereien gibt es auch deftige Bowls und Burger. Ich entscheide mich für ein süßes Frühstück mit hausgemachten Bananenbrot und einem Chai Latte mit Kokosmilch, beides vegan. Der Service ist super und schnell steht meine Bestellung vor mir. Den Chai Latte hab ich mir aufgrund der schon warmen Temperaturen auf Eis bestellt und dieser ist super erfrischend. Das Bananenbrot überzeugt schon allein optisch, doch auch Konsistenz und Geschmack können sich sehen lassen. Ich überlege sogar noch ein zweites Stück zu bestellen, doch ich entscheide mich weiterzuziehen. Entspannt bezahle ich Online und verlasse angenehm gesättigt das Luuc.

Nicht weit vom Café gelange ich auf den Gutenbergplatz, das Wahrzeichen der Weststadt. Belebt und wunderschön umringt von alten Bauten im Jugendstil, ist der Platz mehr als sehenswert. In der Zeit der Stadtgründung um 1715 war das Gebiet der heutigen Weststadt weit weg vom eigentlichen Stadtkern und glich mehr einer Wiese, mit einer dunklen Vergangenheit. Bis 1829 wurde diese nämlich für öffentliche Hinrichtungen genutzt, inklusive Tribüne für Zuschauer, da hat der heutige Platz einen wesentlich schönen Zweck. Besonders bekannt ist der Gutenbergplatz für seinen Wochenmarkt, immer dienstags, donnerstags und samstags ab 07:30 Uhr bis 14:00 Uhr. Ich schlendere über den Markt, kaufe mir einen deftigen Falafel-Wrap und lasse meinen Tag in der Weststadt Revue passieren.

Ich bin verliebt! In die Weststadt. Definitiv einen Besuch wert und ich werde jetzt auch öfter kommen und meine Entdeckungsreise fortführen.