Kinderstadtrundgang

Große Stadt für kleine Leute

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Marieke

Das ist das Motto für den Kinderstadtrundgang. Zwar bin ich eindeutig zu alt, um mich zu den kleinen Leuten zu zählen, dennoch wollte ich mir mal ansehen, wie dieser Rundgang abläuft und vor allem, wie er bei den kleinen Teilnehmern ankommt.

Treffpunkt ist um 10 Uhr vor dem Rathaus. Nach und nach kommen die Kids mit ihren Begleitpersonen an und die unterschiedlichen Reaktionen der Kleinen bringen mich zum Schmunzeln: Während manche sich schüchtern an Mamas Bein oder Omas Hand klammern, sehen sich die Anderen bereits neugierig um oder reden ganz locker mit unserer Gästeführerin Frau Tomaschewski.

Im Rathaus geht es hoch hinaus

Zu Beginn bekommen die Kids ein Geschenk und zwar ein Täschchen zum Bemalen mit ein paar kleinen Überraschungen. Frau Tomaschewski gibt den Kindern den Rat, sich die Überraschung für Zuhause aufzuheben. Doch wie Kinder nun einmal so sind, dauert es keine zwei Minuten, bis der Erste die Überraschungen inspiziert und alle Anderen dem Beispiel folgen. Aber sind wir mal ehrlich, wer von uns wäre als Kind so geduldig gewesen? Ich sicherlich nicht.

Spätestens nach dem Geschenk ist das Eis bei allen gebrochen und es geht richtig los. Wir erfahren einiges über die Gründung der Fächerstadt, wobei die Kleinen durch Fragen direkt miteinbezogen werden. Die Älteren wissen bereits, wie alt Karlsruhe ist und die Kleinen kommen an die Reihe, als unsere Gästeführerin einen Fächer zückt und fragt, was das ist. Mit Hilfe des Fächers, den Frau Tomaschewski dann neben den großen Stadtplan des Rathauses hält, erkennen alle spielend leicht den fächerförmigen Grundriss.

Danach folgt direkt ein weiteres Highlight für die Kinder, wobei wir Großen uns ebenfalls nicht lang bitten lassen. Wir betreten exklusiv den Balkon des Rathauses und dürfen uns den Marktplatz von oben ansehen. Direkt stürmen die Kleinen an das Geländer des Balkons und auch wir schauen alle interessiert nach unten. Währenddessen lauschen wir gespannt den Erzählungen über den Marktplatz und seine Besonderheiten. Dabei lernen nicht nur die Kinder und eine Neu-Karlsruherin wie ich erstaunliche Dinge. Oder wusstest ihr, dass der Engel auf der Evangelischen Stadtkirche stolze 2,80m groß ist?

Startpunkt im Rathaus

exklusiver Blick vom Balkon

Vom Fahrrad zum Auto

Nachdem wir den Balkon verlassen haben, geht es wieder ins Erdgeschoss. Dort steht das Laufrad von Freiherr Karl Friedrich von Drais. Fasziniert bestaunen die Kleinen das Gefährt. Ziemlich ungläubig werden die kleinen Teilnehmer als sie hören, dass der „Vater des Fahrrads“ zunächst ausgelacht wurde. Aber kein Wunder, auch wir können es uns wohl kaum vorstellen auf diesen fahrbaren Untersatz zu verzichten.

Nur wenige Schritte weiter steht ein dreirädriges Modell, das die Kids direkt als seltsame Kutsche bezeichnen. Und in der Tat, das erste Auto der Welt von Carl Benz orientierte sich an dem Aufbau einer Kutsche. Es ist deutlich zu merken, dass es den Kindern Spaß macht diese Sachen zu betrachten. Und ich selbst finde es sehr amüsant zu beobachten, wie solche Dinge von ihnen wahrgenommen werden und was sie damit verbinden.

Laufrad im Rathaus

Modell von dem ersten Automobil

Ab ins Grüne

Langsam verlassen wir das Rathaus und über den Platz der Grundrechte, geht es vorbei am Bundesverfassungsgericht zum Botanischen Garten. Auch weiterhin werden wir mit spannenden Fakten versorgt, doch will ich hier ja nicht alles verraten!

Der Botanische Garten begeistert nicht nur die Kinder. Direkt fangen einige der Eltern bzw. Großeltern an zu schwärmen. Und während die Kleinen fasziniert die Hängebuche betrachten, sind die Älteren ziemlich traurig darüber, dass diese momentan eingezäunt ist, um dem Baum Erholung zu bieten. So mancher scheint mit der Buche Erinnerungen zu verbinden. Danach wird es regelrecht geheimnisvoll. Frau Tomaschewski zeigt uns den ehemaligen chinesischen Garten des damaligen Markgrafen sowie die Stelle, die ihm damals als Eingang zu seinem geheimen Tunnel diente. So mitten im Grünen vergisst man fast, dass man sich noch in der Stadt befindet.

Die Hängebuche im Botanischen Garten

Ehemaliger Chinesischer Garten im Schlosspark

Süße Eulen und der See

Weiter geht’s und da die Kinder immer noch zu Späßen aufgelegt sind, scheinen sie wohl sehr zufrieden zu sein. Kurz vor Schluss gehen wir im Schlosspark in das Eulenwäldchen. Kaum entdeckt das erste Kind die Eulen von der Majolika Manufaktur, rennen die Kleinen schon los. Erst werden alle aufgespürt und danach toben sich die Kids ein wenig aus. Zusammen geht es dann noch zum Schlossgarten See und zum Abschluss hat unsere Gästeführerin noch ein kleines Quiz parat. Auch hier sind die Fragen wieder sehr gut aufgeteilt in einfache für die kleinen Teilnehmer oder kniffligere für die Größeren. Begeistert strecken die Kids ihren Arm hoch, wenn sie die Antwort kennen. Zusammen schaffen es die Kinder, alle Fragen zu beantworten. Das bereitet ihnen viel Freude. Und so manches Kind wirkt geradezu stolz, wenn es bemerkt, dass die Großen richtig erstaunt über all das Gelernte sind.

Auch ich hatte den ganzen Rundgang über viel Spaß, lernte noch einiges über Karlsruhe und fand es unheimlich spannend zu sehen, wie es Frau Tomaschweski gelingt die Kleinen mitzureißen und ihnen so viel spielerisch beizubringen. Zu guter Letzt wurde mir auch von den Kindern versichert, dass sie eine tolle Zeit hatten und genau darauf kommt es an!

Der Kinderstadtrundgang findet jedes Jahr an mehreren Terminen in den Ferien statt. Meldet euch rechtzeitig an und genießt eine spannende Führung mit euren Kids.

Der Spaß kommt nicht zu kurz

Im Eulenwäldchen