Karlsruhe ist nun seit knapp drei Monaten meine Wahlheimat und ich konnte bereits viel entdecken, doch leider habe ich es noch nicht zum Turmberg geschafft. Meine Freundin Jennifer, die in dem Bergdörfle Palmbach groß geworden ist, ist waschechte Karlsruherin und kennt sich hier sehr gut aus. Es war ihre Idee, den HopOn/HopOff Bus zu nutzen, um Karlsruhe mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen und mir eine spannende Fahrt zum Turmberg zu ermöglichen.
Start am Bahnhofvorplatz
Wir haben uns dazu entschlossen die Fahrt am Bahnhofvorplatz zu beginnen. Die Fahrt beginnt pünktlich um 10 Uhr. Die Tickets haben wir direkt beim Busfahrer erworben. Man kann diese allerdings auch in der Tourist-Information Karlsruhe, welche direkt zwischen Marktplatz und Zirkel liegt, oder online kaufen. Seit neuestem gibt es auch eine Haltestelle beim Zirkel, von der man direkt in den Bus einsteigen kann.
Es ist ein schöner Frühlingstag mit herrlichem Wetter, deswegen nehmen wir ganz oben unsere Plätze ein und können so gleichzeitig die Sonne und die Aussicht genießen. Die Fahrt beginnt und wir, so wie die restlichen Passagiere, freuen uns auf eine spannende Fahrt!
Auf dem Weg zu unserem ersten Halt, dem Hintereingang des ZKM, können wir dem Audio Guide auf den verschiedensten Sprachen lauschen. Neben Deutsch kann man noch zwischen Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Niederländisch, Russisch, Spanisch und Chinesisch wählen. Wir fanden besonders die badische Version und den neuen Comedy Audio Guide mit Zeus und Wirby sehr unterhaltsam. Es gibt spannende Informationen über die Karlsruher Geschichte zu erfahren, aber auch Allgemeines über die Sehenswürdigkeiten.
In der Südweststadt unterwegs
An der zweiten Station sowie an jeder weiteren Haltestelle besteht bereits die Möglichkeit auszusteigen und beispielsweise das ZKM oder die nebenstehende Städtische Galerie zu besuchen. Wir fahren jedoch weiter über die Kriegsstraße Richtung Kongresszentrum. Wusstet Ihr, dass die Kriegsstraße bereits 1800 angelegt und als Umgehungsstraße für die durchziehenden Soldaten benutzt wurde, die die Karlsruher Bevölkerung schützten?
Kurz darauf sind wir auch schon beim nächsten Stopp angekommen. Hier kann man einen Blick auf das Konzerthaus erhaschen und bei Belieben aussteigen, um den Zoologischen Garten, das Vierordtbad oder die Schwarzwaldhalle zu besuchen.
Von Kunst und Kultur bis zum Shopping-Erlebnis
Unsere Tour führt uns weiter Richtung Innenstadt, vorbei am Ettlinger Tor, dem Badischen Staatstheater, der Postgalerie, dem Ludwigsplatz, Prinz-Max-Palais und bis hin zum Zirkel. Ich entscheide mich hier auszusteigen, da ich mich jetzt direkt im Herzen der Stadt befinde. Währenddessen nutzen neue Passagiere die „HopOn“ Möglichkeit. Wie bereits erwähnt befindet sich beim Zirkel die Tourist-Information, bei der sich die Besucher und Gäste zum Beispiel viele Tipps und Stadtpläne ergattern können. Ich begebe mich auf die Suche nach einem netten Café und entspanne beim Marktplatz mit einem Heißgetränk in der einen und einem Croissant in der anderen Hand.
Schlossbezirk
Jennifer wollte noch eine Station weiterfahren, denn für sie als Naturliebhaberin gibt es hier einiges zu entdecken. Sie entscheidet sich für einen Spaziergang durch den Schlossgarten und den Botanischen Garten. Für Kunstliebhaber eignet sich das Badische Landesmuseum für einen kleinen Rundgang.
Weiter geht es für uns am 13: 20 Uhr an der Haltestelle Schlossbezirk. Während wir auf den Bus warten, unterhalten wir uns über die Informationen, die in den letzten beiden Stationen erwähnt wurden. Der rote Doppeldeckerbus fährt nämlich die Stephanienstraße entlang, in der sich unter anderem die kleinste Münzprägestätte Deutschlands, aus dem Jahr 1827 befindet. Das klassizistische Haus, in dem sich die Staatliche Münze Karlsruhe befindet, wurde vom berühmten Architekten Friedrich Weinbrenner entworfen. Außerdem sind neben fast jedem Gebäude kleine Torbögen zu finden, was bedeutet, dass in dieser Straße höhere Hofbeamte wohnten, die einen separaten Eingang für die Kutschen benötigten.
Kreativpark Ost
Gestärkt und voller neuer Eindrücke setzen wir unsere Fahrt fort, es geht in Richtung Oststadt zum Alten Schlachthof, dem Kreativpark in Karlsruhe. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Lutherkirche aus dem Jahr 1905 und vom Gelände des Alten Schlachthofes erblicken wir das älteste, nach vielen Zerstörungen wieder aufgebaute Gebäude in Karlsruhe – das Schloss Gottesaue, welches an dem Platz des ehemaligen Klosters Gottesaue steht. Es ist heute Teil der Hochschule für Musik Karlsruhe.
Bis heute finden Sanierungsarbeiten im Kreativpark statt und es haben sich schon einige Cafés, Restaurants, Ateliers, Büros und Clubs vor Ort etabliert! Auch der Otto-Dullenkopf-Park ist nur einen Katzensprung entfernt.
Durlach und der Weg zum Turmberg
Von der Oststadt ist man sehr schnell in Durlach – der „Mutter von Karlsruhe“. Die damalige Stadt wurde 1938 von Karlsruhe eingemeindet und gehört mit ca. 30.000 Bewohnern zum größten der Stadtteile. Es besteht natürlich die Chance, auch hier auszusteigen, jedoch empfiehlt der Busfahrer den Passagieren, sitzen zu bleiben und die Altstadt nach der Fahrt auf den Karlsruher „Hausberg“, den Turmberg zu erkunden. Der Weg zur Plattform dauert ca. 30 Minuten, doch es lohnt sich! Man passiert einige eindrucksvolle Villen mit kleinen Weinbergen im Hintergrund und oben auf dem Bus befindet man sich direkt unter den Ästen der Bäume, sodass man das Gefühl hat, manchmal den Kopf einziehen zu müssen. Wir durchqueren den Wald und erreichen einen wunderschönen Aussichtspunkt, der zum Verweilen einlädt.
Endlich oben angekommen
Voller Vorfreude erreichen wir den Turmberg, er ist einer der nördlichsten Ausläufer des Schwarzwaldes. Der Busfahrer teilt per Lautsprecher mit, dass er pünktlich in 20 Minuten abfahren wird. Gerade genug Zeit, um die wunderbare Aussicht zu genießen und schnell die knapp 100 Stufen des Aussichtturmes zu besteigen. Oben angekommen erzählt mir Jennifer mehr über ihre Stadt und wir ziehen somit natürlich neugierige Blicke auf uns. Auf einmal befinden wir uns in einem netten Gespräch mit einem Rentnerpärchen aus Hannover. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir müssen uns sputen, damit wir die Abfahrt nicht verpassen!
Ein schöner Tag neigt sich dem Ende
Gerade noch geschafft! Wir fahren mit dem Bus runter nach Durlach und steigen um 14:35 Uhr wieder aus, um die Durlacher Altstadt zu erkunden und den Nachmittag dort zu verbringen. Der Ausflug neigt sich langsam dem Ende zu, genauso wie unsere letzte Chance, auf den HopOn/HopOff Bus zu „hoppen“. Um 17:20 Uhr fahren wir gemeinsam zurück zum Hauptbahnhof und haben Zeit das erlebte Revue passieren zu lassen.
Mir persönlich hat die Fahrt super viel Spaß gemacht und ich fand es klasse, dass die HopOn/HopOff Möglichkeit gegeben ist. Außerdem erfährt man viele interessante Dinge über Karlsruhe, doch mit am Abstand besten hat mir der Ausblick vom Turmberg gefallen! Deswegen bin ich sehr froh, dass Jennifer die tolle Idee mit dem Ausflug hatte!
Die CityTour ermöglicht es Besuchern einen ersten Eindruck der Stadt zu erhalten und bietet sich vor allem für Menschen an, die nicht mehr so fit und gut zu Fuß sind. Aber auch jüngere Menschen nutzen das Angebot und Familien profitieren davon, dass die Fahrt für Kinder unter 14 Jahren kostenlos ist. Ob Kunst und Kultur, Einkaufsbummel oder Zoobesuch – mit dem CityTour-Bus könnt ihr Karlsruhe in einem Tag ganz nach Euren Vorlieben (neu) entdecken! Also worauf wartet Ihr? Erlebt Karlsruhe mal aus einer ganz anderen Perspektive und lasst euch die Haare vom Wind verwehen!