Tagesurlaub in Durlach

Los gehts

Lucie und Natalie

An einem schönen Sommertag wollten wir dem Alltagstrubel entfliehen und haben einen Tag Urlaub in Durlach verbracht.

Begonnen haben wir unsere Reise an der Karlsburg, nachdem wir mit der Straßenbahnlinie 1 von der Stadt aus angefahren sind. Begrüßt werden wir von der schönen Fassade der Karlsburg und des Pfinzgaumuseums. Da das Wetter so schön ist, entscheiden wir uns gegen einen Museumsbesuch und spazieren direkt zum Schlosspark. Wir laufen zuerst an einer Wasserfontäne vorbei und entdecken auf dem Weg zum Rosengarten Reste römischer Grab- und Gedenksteine.  

Karlsburg Außenansicht

Blumen im Schlosspark

Da es recht früh am Morgen ist, liegt noch der Morgentau auf den Blüten und durch den Einfall der Sonnenstrahlen schimmern die bunten Farben der Rosen noch intensiver. Eingenebelt in Rosenduft führen wir unsere Reise durch Durlach fort.

Die kleinen verwinkelten Gassen der Altstadt führen uns zu unserem nächsten Ziel: dem Basler Tor. Dieses ist das letzte der vier Durlacher Stadttore, das heute noch besteht. Durch das Tor hindurch werden wir glücklicherweise von einer der vielen Trinkwasserbrunnen empfangen. Unsere Trinkwasserflaschen sind leer, weshalb dieser Brunnen eine willkommene Erfrischung bietet! Nicht nur das Wasser schmeckt lecker, auch die Verzierung des Brunnens fasziniert uns mit seinen Fröschen und Eidechsen, welche über das Wasser wachen.

Basler Tor in Durlach

Torbogen mit Blick auf eine idyllische Gasse

Mit den aufgefüllten Wasserflaschen machen wir eine kleine Pause unter den Bäumen eines Parks neben dem Basler Tor. Erst nach einer Weile wird uns bewusst, dass wir uns auf dem Alten Friedhof befinden. Die Gräber sind offensichtlich uralt und halb verwittert, weshalb wir die Inschriften kaum entziffern können. Allerdings stammen manche der Gräber bereits aus dem 18. Jahrhundert. Das erklärt auch deren Zustand.

froschbrunnen

Mauer auf dem Alten friedhof

Nach unserer Verschnaufpause laufen wir nun zum Rathaus. Zufälligerweise findet gerade ein Markt statt. Ein Brunnen in der Mitte des Platzes weckt direkt unsere Aufmerksamkeit. Wie der Brunnen am Basler Tor ist dieser auch ein sehr verzierter Trinkwasserbrunnen. Auf dem Beckenrand befinden sich mehrere Tierpaare, die teilweise in pikanten Posen umeinander werben, weshalb dieser Brunnen auch Liebesbrunnen genannt wird.

Liebesbrunnen

Obst an einem Marktstand

Durch die verschiedenen Gerüche und Eindrücke des Marktes meldet sich so langsam unser Hunger. Wie gut, dass direkt neben dem Rathaus das Café Cielo ist. Umgehend beschließen wir einen der gemütlichen Sonnenplätze vor dem Café einzunehmen. Mit leckerem Cappuccino und schmackhaft belegten Baguettes stärken wir uns, bevor wir uns mit neuer Energie zum Turmberg aufmachen.

zwei Tassen Cappuccino

Schatten 2er personen auf Kopfsteinpflaster

Dort angekommen stehen uns zwei Varianten zur Auswahl den Turmberg zu bezwingen. Unser Ursprungsplan sind die „Hexenstäffele“ zu erklimmen.  528 Stufen bis zur Spitze des Turmbergs ist ja locker zu schaffen. Als wir nun tatsächlich davorstehen, laufen uns schon beim Anblick die Schweißtropfen die Stirn runter und wir entscheiden uns die sportliche Herausforderung für einen kühleren Tag aufzuheben.  Also ab zur bequemen Alternative: die Turmbergbahn.  Die Turmbergbahn ist noch nicht da, als wir bei der Station ankommen, also warten wir ungeduldig auf sie. Nach einer Weile kommt sie den Berg herunter getuckert. Zunächst lässt der Schaffner die Gäste aussteigen, bevor wir ein lautes Signal (TUT TUT TUUUT) zum Einsteigen bekommen. Langsam setzt sich das Gefährt in Bewegung und wir lassen uns von Deutschlands ältester Standseilbahn den Berg hinauf schleppen.

Turmbergbahn

Blick über Karlsruhe mit Turmbergbahn

Oben angekommen müssen wir doch noch ca. 190 Stufen hoch, um auf den höchsten Aussichtspunkt des Turmes zu gelangen. Die Sicht von da ist atemberaubend! Ganz Karlsruhe ist von hier oben zu bestaunen. Wenn wir den Blick um 180 Grad wenden sieht man plötzlich nur noch sattes Grün und eine herrliche Naturlandschaft.

Aussicht Turmberg Blick auf Karlrsruhe

Ausicht auf dem Turmberg

Schade, dass wir noch so gesättigt vom Mittagessen sind, denn die Karte des Hofbistros „Anders auf dem Turmberg“ bietet verlockende Köstlichkeiten an. Also beschließen wir den Besuch auf ein andermal zu verschieben und tuckern mit der Turmbergbahn zurück ins Durlacher Tal.

Da wir noch ein wenig hier verweilen möchten, laufen wir noch durch die Altstadt. Bei dieser Erkundungstour kommen wir an der Orgelfabrik vorbei, einem kleinen Theaterhaus. Uns ist aufgefallen, dass Durlach einen besonderen Charme hat durch die Kombination verschiedener Stilepochen, die häufig innerhalb eines Gebäudes zu sehen sind und einem öfter über den Weg laufen. Zudem gibt es in den verwinkelten kleinen Gassen immer was Neues zu entdecken und deshalb ist ein Besuch in Durlach niemals langweilig. Im Gegensatz zu dem mit dem Millimeter-Lineal geplanten Karlsruhe ist hier eigentlich alles krumm und schief, egal ob Straßen oder Gebäude. Man kann deutlich erkennen, dass hier die Wiege Karlsruhes liegt. Kein Wunder, dass gefühlt jedes zweite Haus unter Denkmalschutz steht.

Bewachsenes Haus

Fachwerkhäuser

Fazit

Das Experiment einen Tagesurlaub in Karlsruhe zu verbringen, um dem Arbeitsalltag zu entfliehen, ist uns gelungen. Durlach ist ein wunderschöner Stadtteil mit viel Flair und an einem so sonnigen Tag wie heute kommt definitiv Urlaubsstimmung auf. Bei diesem Tagesausflug wollen wir es auf jeden Fall nicht belassen, da wir in so kurzer Zeit noch lange nicht alles sehen konnten…

orgelfabrik Durlach Außenansicht

Springbrunnen auf Plasterstein