Recht auf Kultur

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Marieke

Für viele mag Recht und Kultur wohl nicht so ganz zusammengehören oder man muss erst einmal über die Zusammenhänge nachdenken. Ganz anders sieht es hier in Karlsruhe aus. In Karlsruhe gibt es ein Recht auf Kultur! Was ich damit meine, werde ich Euch gern in diesem Beitrag erklären.

Grundrecht Kultur

2015 wurde in Karlsruhe das Kulturkonzept 2025 beschlossen. Darin wurden die Leitlinien und die großen Handlungsfelder der kommunalen Kulturpolitik für die kommenden zehn Jahre festgehalten. Dass ein solches Konzept überhaupt möglich war, liegt an dem Vorhandensein einer aktiven kommunalen Kulturpolitik. Im Rahmen des Kulturkonzeptes wurde das Kulturrad festgelegt. Es beschreibt grafisch die wesentlichen Bausteine des Kulturkonzeptes.

Dem Konzept vorangestellt ist die Karlsruher Kulturerklärung. Durch sie verpflichteten sich Kulturschaffende die Kultur als ein Grundrecht zu begreifen. Dementsprechend soll der Zugang zur Kultur jedem in Karlsruhe möglich sein. Dadurch wird wohl mehr als nur deutlich, welche Bedeutung Kultur in der Stadt beigemessen wird.

Wie wichtig Kultur in dieser Stadt ist, wird zudem durch die Marketingkampagne „Kultur in Karlsruhe“ klar. Der in dieser Form deutschlandweit einzigartigen Kampagne haben sich bereits mehr als 30 Kulturinstitutionen angeschlossen, um den Kulturstandort Karlsruhe weiter voran zu bringen. Im Zuge der Kampagne kommt es zu einer engen Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Institutionen und der Stadt Karlsruhe.

Diese intensive Zusammenarbeit der Institutionen, der Stadt, aber auch der Wissenschaft, beispielsweise vertreten durch das KIT und das Zentrum für Angewandte Kultur, ermöglichen Reihe spannender Veranstaltungen. So gehören die Europäischen Kulturtage und die Karlsruher Gespräche fest zu den Veranstaltungsreihen der Stadt. Diesen Veranstaltungen gelingt es immer wieder Themen bezüglich Recht und Kultur den Menschen näher zu bringen. Dabei bedienen sie sich teilweise an ausgefallenen und künstlerischen Darstellungsformen, wodurch neue Perspektiven auf die Themen ermöglicht werden.

Das Karlsruher Kulturrad

Kultur in Karlsruhe

Kultur und Kunst sind in Karlsruhe tief verwurzelt

Bereits wenige Jahre nach der Stadtgründung legte Karoline Luise, Frau des Markgrafen Karl Friedrich, den Grundstock für eine beachtliche Kunstsammlung. Ihre Sammlung beinhaltete vor allem französische und flämische Werke. Im Zuge dessen erwarb die Residenz der Markgrafen den Ruf eines „Musenhofes“ und diese Sammlung wurde später zum Grundstock der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Das Karlsruher Schloss wurde zu einem geistigen und künstlerischen Zentrum des deutschen Reiches und wurde unter anderem von Persönlichkeiten wie Voltaire, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Caspar Lavater besucht. Zudem gab es zur Zeit der Markgräfin ein Naturalienkabinett, welches in den Besitz des Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe überging. Außerdem wurde bereits vier Jahre nach der Gründung der Stadt das Hoftheater im Ostflügel des Residenzschlosses gegründet. Aus ihm wurde später das Badische Staatstheater, das in diesem Jahr sein 300jähriges Bestehen feiert. Das Karlsruher Schloss steht übrigens auch heute noch in besonderem Maße für Kultur und erstklassige Ausstellungen, denn hier hat das Badische Landesmuseum seine Heimat gefunden.

Doch nicht nur die adligen Schlossbewohner begannen sich früh für die Förderung der Kunst und Kultur einzusetzen, sondern auch die Bewohner der Stadt. Bereits 1784 wurde die Lesegesellschaft gegründet, die sich nach kurzer Zeit in Museumsgesellschaft umbenannte. Und der Badische Kunstverein, der 1818 gegründet wurde, gehört zu den ältesten Kunstvereinen in Deutschland.

Gemälde Jean Etienne Liotard: Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, 1745. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Badisches Staatstheater

Wie aus einer Munitionsfabrik ein Denkmal und weltweit anerkanntes Museum wurde

Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien ist vielen ein Begriff. Kein Wunder, wurde es doch unter die Top 5 der weltweit besten Museen gewählt. Das ZKM beeindruckt seine Besucher durch innovative Ideen und einzigartige Ausstellungen, die eine beeindruckende Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Technologie erschaffen. Diese Verbindung weiter auszubauen, gehört übrigens auch zu den Zielen des Kulturkonzeptes 2025. Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass sich das Museum in einer ehemaligen Munitionsfabrik befindet. Während des Weltkrieges wurden hier Zwangsarbeiter gezwungen in der Fabrik zu arbeiten und Munition herzustellen. Genau diese Tatsache wurde 2015 als Anlass genommen, direkt vor dem Gebäude den Platz der Menschenrechte zu installieren. Dadurch wird nicht nur an die Gräueltaten der Kriegszeit erinnert, sondern auch ein Zeichen für die Wahrung der Menschenrechte gesetzt. Anlässlich der Einweihung des Platzes, konzipierte das ZKM auch eine Ausstellung.

ZKM

Platz der Menschenrechte

Recht und Kultur sind in Karlsruhe eng verbunden und blicken auf eine lange, gemeinsame Tradition zurück.