von Ellen am 21.07.2015

Donna entdeckt die Welt.

Donna streckt zum ersten Mal ihre Nasenspitze in Richtung Außengehege. Auch wenn alle Seelöwen immer wieder mit lauten Rufen versuchen, die kleine Seelöwin aus dem Innenbereich zu locken, bewegt sie sich erstmal nicht vom Fleck. So ein Außengehege ist aber auch ganz schön riesig und aufregend! Doch dann traut sie sich, nimmt all ihren Mut zusammen und plumpst zum ersten Mal ins Wasser. Alle Zuschauer sind begeistert. Vor allem die orange behütete Kindergartengruppe ist total aus dem Häuschen.

Für kleine Kinder ist ein Besuch im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe sehr empfehlenswert. Einmal wegen der vielen Jungtiere, die sich im Moment dort befinden, aber auch wegen der grundsätzlichen Nähe zu den Tieren. Im Streichelzoo sind die Tiere sehr zutraulich und Anfassen ist ausdrücklich erlaubt. Da wird dann aber auch der ein oder andere Erwachsene schwach, vor allem, wenn eine kleine Ziege angelaufen kommt.

Aber keine Angst, die Tiere haben auch immer die Möglichkeit sich in ihre Ställe zurückzuziehen, gerade wenn dann doch zu viel los ist. Außerdem gibt es im ganzen Zoologischen Stadtgarten viele Spielplätze entlang des Zoorundgangs.

Im Streichelzoo ist Anfassen erlaubt

Die Alpakas sind schon für den Sommer gerüstet

Leider kann man die Giraffen im Gegensatz zu den Schafen und Ziegen im Streichelzoo nicht streicheln (logisch!), auch wenn man das gerne beim Giraffennachwuchs tun würde. Dieses Jahr sind gleich zwei kleine Giraffen geboren worden. Die Giraffe, die auf dem Bild so mutig ihre Nase in die Kamera steckt, heißt Dhakiya.

2015 beginnen alle Namen der Jungtiere mit einem „D“: Dhakiya, Dayo, Donna, Deleg, Dipendu, Dinata…

Normalerweise werden die Namen der Tiere von den Pflegern bestimmt. Doch dieses Jahr hatte jedes Kind in Karlsuhe die Möglichkeit, einen Namensvorschlag einzureichen. Einzige Bedingung: er sollte mit „D“ beginnen – Dhakiya hat dann im Enddefekt das Rennen gemacht!

Donna darf zum ersten Mal ins Außengehege

Die Karlsuher Kinder haben entschieden: Das Giraffenjungtier heißt Dhakiya

Aktuell ist der Karlsruher Zoo ein richtiger Kindergarten!

Nur Flusspferdjungtier Karl Wilhelm fällt mit seinem Vornamen etwas aus dem Rahmen. Aber da er an dem Tag der Stadtgründung geboren wurde, hat man ihn natürlich nach dem Stadtgründer benannt und von dem „D“ Abschied genommen. Karl Wilhelm ist einer meiner persönlichen Lieblinge. Es macht richtig Spaß ihm beim „chillen“ zuzuschauen. Manchmal wird mir auch ganz Angst und Bange, wenn er wieder tiefenentspannt unter seine Flusspferdmama Kathy liegt. Ich hoffe immer, dass sie sich dann nicht versucht hinzusetzen, auch wenn das natürlich ein abwegiger Gedankengang meinerseits ist. Wer jetzt die nächsten Tage in den Zoo geht, sieht vielleicht auch die kleinen knuddeligen Schneeleoparden Deleg, Dipendu und Dinata. Außerdem gibt es noch ganz viele weitere Tiere, die Nachwuchs bekommen haben: die Alpakas, die Nasenbären und und und.

Die Schneeleoparden Deleg, Dipendu und Dinata

Karl Wilhelm wog schon bei der Geburt stolze 50 kg

Der Stadtgarten ist eine Oase der Ruhe

Den Karlsruher*innen ist ihr Zoo sehr lieb – das mag vielleicht auch daran liegen, dass die Jahreskarten mit 35 € erschwinglich sind (25 € ermäßigt – ich bin auch immer wieder in Versuchung mir eine zuzulegen). Während halb Karlsruhe sich im Schlossgarten tummelt, legen sich viele Jahreskartenbesitzer an einem warmen Sommertag gemütlich unter den Schatten der Bäume im Stadtgarten und genießen die Ruhe (mit hin und wieder lustigen Geräuschen aus der Tierwelt). Auch meine Mittagspause verbringen ich häufig im Stadtgarten. Es ist einfach super entspannend!

Ob Rosengarten, Duft- und Tastgarten oder Japangarten – der Zoologische Stadtgarten hat viel zu bieten. Je nach Jahreszeit kann man die Blüte verschiedener Pflanzen erleben. Beispielsweise erstrahlt der Japangarten im April in seiner vollen Pracht – und zwar (die Frauenwelt wird sich jetzt freuen) in ganz vielen pink und rosa Tönen. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Karlsruhe hält in regelmäßigen Abständen auch eine japanische Teezeremonie ab, bei der jeder eingeladen ist, teilzunehmen (mit Voranmeldung). Ich wollte bei der letzten unbedingt dabei sein und hab's dann natürlich wieder nicht geschafft.

Im Moment lohnt sich gerade meiner Meinung nach besonders ein Besuch im Rosengarten. Wer an Wochenenden oft Unterhaltung sucht, kann monatlich an kostenlosen Themen-Führungen durch den Stadtgarten teilnehmen. Noch so ein Punkt auf meiner To-Do-Liste, der noch nicht abgearbeitet wurde.

Japangarten Karlsruhe

Hier kann man auch einer traditionellen Teezeremonie beiwohnen

Rosen über Rosen

Es duftet im Rosengarten

O sole mio – mit der Gondoletta gemütlich den Zoo erkunden

Ein absolutes Highlight im Stadtgarten ist die Fahrt mit der Gondoletta auf dem Schwanensee. Man kann wahlweise eine halbe Runde drehen oder sich einmal komplett durch den Zoologischen Stadtgarten schippern lassen. Ich habe mich für die lange Tour entschieden. Die Bötchen sind befestigt und ziehen mich, so kann ich wirklich entspannt die Seele baumeln lassen. Auch wer nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, kann so entspannt den Zoo erkunden (ich hatte einmal Besuch mit Kreuzbandriss, das war dann die Rettung). Während der Fahrt kann man viele Tiere aus einer ganz neuen Perspektive erleben: zum Beispiel die Pelikane am Seeufer oder die Elefanten in ihrem Außengehege. Wenn man Glück hat, spielt gerade auf der Seebühne eine Band. Mit der musikalischer Untermalung fühle ich mich fast wie auf einem Kanal in Venedig.

Pelikane entspannen sich

Mit der Gondoletta entspannt durch den Zoo schippern

Wenn sich der Hunger einstellt…

Wer jetzt Hunger hat, dem kann geholfen werden. Im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe gibt es in regelmäßigen Abständen Snacks für zwischendurch. Neben dem Exotenhaus finde ich die Zoogastronomie „EXO“. Auf der weitläufigen Terasse kann man hier sein Mittagessen oder seinen Kaffee genießen. Das Besondere am EXO ist, dass man im Innenbereich durch eine Glasscheibe direkt in das Innere des Exotenhauses hineinschauen kann.

Gerne genehmige ich mir auch im Kiosk „Mjam“ einen frischgemixten Smoothie.

Am 29.07.2015 wird endlich das Exotenhaus eröffnet

Wo wir schon gerade beim Exotenhaus sind: Das ist DIE große Neuheit im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe und wird am 29.07. zum ersten Mal seine Pforten für die Besucher öffnen. Hier kann man exotische Tiere in ihrem Lebensraum entdecken, wie zum Beispiel die beiden Faultiere, Totenkopfäffchen und Gürteltiere. Ich durfte einmal „exklusiv“ ins Exotenhaus rein, wo noch kaum Tiere eingegliedert waren. Und es hat mich selbst mit wenig Tieren beeindruckt: Aquarien, Fledermauswelt und der gesamte offene Innenbereich mit exotischer Bepflanzung – selbst im halbfertigen Zustand war das Exotenhaus faszinierend. Alteingesessene Karlsruher werden vielleicht einiges wiedererkennen, denn Elemente aus dem alten Tullaschwimmbad wurden weiter erhalten (z.B. der Sprungturm).

Im Exo lässt es sich auf der Terasse sehr gut entspannen

Aquarienwelt im Exotenhaus

Happy Birthday – der Zoo wird 150!

2015 ist in Karlsruhe nicht nur das Jahr des Stadtgeburtstag, sondern auch das Jahr des Zoojubiläums. Der Zoo Karlsruhe wird 150 und ist somit einer der ältesten Zoos in Deutschland – Glückwunsch! Und da ein runder Geburtstag ja richtig gefeiert werden muss, wird es am 08.-09. August 2015 eine fette Party im Karlsruher Zoo mit Livemusik und tollen Aktionen für Groß & Klein geben. Jedes Kind bekommt einen Tropenhelm und eine Expeditionsplan und kann sich als Zooforscher beweisen. Auch das neue Zoomaskottchen „Fred der Flughund“ wird vorgestellt (Flughunde wird es nämlich auch im Exotenhaus geben, warum er jetzt Fred heißt, kann ich allerdings nicht erklären).

Was macht man mit Besuch in Karlsruhe? – Ganz klar: Zoologischer Stadtgarten

Ich kann eigentlich nur jedem den Zoologischen Stadtgarten empfehlen. Ich selbst gehe mit meinen Besuch auch immer dorthin und bis jetzt hat sich noch niemand beschwert ;) Erst gemütlich an den Tieren vorbeischlendern, dann einen Kaffee trinken und sich anschließend entspannt auf eine Wiese niederlassen – für mich ein perfekter Sommertag in Karlsruhe.