Moderne Formen im modernen Raum

Nachkriegs- und Postmoderne

„Nach der nahezu vierzigprozentigen Kriegszerstörung galt es, eine Synthese zwischen dem Überkommenen (zum Teil Zerstörten) und der Moderne zu finden. Sie ist, glaube ich […] geglückt.“ Günther Klotz (1968)

Karlsruhe wurde die „Stadt des Rechts“ für die junge Bundesrepublik: 1950 erhielt Karlsruhe den Sitz des Bundesgerichtshofes und 1951 nahmen die Bundesrichter des Bundesverfassungsgerichts im PrinzMaxPalais ihre Arbeit auf. 1969 konnte das Bundesverfassungsgericht in den vom Berliner Architekten Paul Baumgarten errichteten Neubau am westlichen Schlossplatz umziehen. Baumgarten schuf ein Gebäude, das durch seine Transparenz als Symbol für die Werte der Demokratie steht.

Für die Nachkriegszeit in Deutschland ebenfalls herausragend ist die Architektur der 1952 erbauten Schwarzwaldhalle als erstem Hallenbau mit einem freitragenden sattelförmigen Spannbetonhängedach in Europa.

Der Wiederaufbau war in Karlsruhe zum 250. Stadtgeburtstag, 1965, weitestgehend abgeschlossen. Die Bundesgartenschau mit dem 1967 neu gestalteten Stadtgarten setzte weitere Impulse. in den 1980er Jahren formierte sich Kritik an der Überbetonung einer rein funktionalen und rationalen Gestaltung. Mit der Architektur der Postmoderne sollte das stadtnahe Wohnen wieder attraktiver gemacht werden. In Karlsruhe ist hier besonders der Architekt Heinz Mohl zu nennen. Mohl entwarf die Heinrich-Hübsch-Schule am Mendelsohnplatz und war maßgeblich am Stadtsiedlungkonzept des Deutschen Werkbunds im Zuge der Sanierung des ‚Dörfle’ beteiligt.

Bauerwerke der Nachkriegs- und Postmoderne

Video-Rundgang durch die Karlsruher Nachkriegsarchitektur

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